Ayurveda – indische Heilkunst im Kurort Bad Bocklet
Heilung für Körper und Geist
Indien gilt als eine Wiege der Weisheit. Hier erlangte Buddha unter einem Bodhi-Baum die Erleuchtung, Patanjali verfasste das Yogasutra und die Bhagavad Gita wurde niedergeschrieben. Indien ist auch die Heimat des Ayurveda, eine Heilkunst, deren Ursprünge gut 5.000 Jahre zurückreichen. Wer ihr begegnen möchte, muss nicht ins ferne Indien reisen: Im Biosphärenreservat Bayerische Rhön befindet sich der kleine Kurort Bad Bocklet. Dort treffen Sie auf indische Ärzte und Therapeuten, die diese Medizinkunst anwenden, um Besuchern Kraft und Lebensfreude zurückzugeben. Wer sie besucht, trifft auf eine Mischung aus Herzlichkeit und Kompetenz, die typisch für die Heilkundigen aus Indien ist. Ein weiser Mann sprach einst, der beste Arzt wäre nicht derjenige, der die meisten Kranken betreue. Vielmehr würde man ihn daran erkennen, dass er die gesündesten Patienten habe. Eine Aussage, die sich auf die Weisheit des Ayurveda übertragen lässt. So steht hier nicht das Wissen über Beschwerden im Fokus, sondern die Kunst, das eigene Leben so gut gelingen zu lassen, dass Krankheiten erst gar nicht aufkommen. So behandelt der Heilkundige nicht die Krankheit, sondern den ganzen Menschen. Als Folge weichen die Beschwerden zurück oder verschwinden komplett.
Die Wissenschaft vom guten Leben
Laut den indischen Weisen umfasst das gute Leben eine Reihe von Dingen:
- Frieden mit der Familie
- Frieden mit der Umgebung
- Materielles Auskommen
- Verbundenheit mit dem Göttlichen
- Individuelle Spiritualität
Ayur steht für Leben, Veda für Wissen und Weisheit
Die Lehre des Ayurveda betrachtet Gesundheit als die Folge von Harmonie zwischen Körper und Geist sowie der sozialen Umgebung. Damit geht Ayurveda Hand in Hand mit dem deutschen Volksmund, der beispielsweise davon spricht, dass manche Dinge oder Menschen „auf den Magen schlagen“. Auch die bayerische Aussage vom „Kummer, der sich ins Gesicht gefressen hat“ steht damit in Einklang. Da es nicht selten äußere Einflüsse sind, die der Gesundheit Schaden zufügen, spricht man im Ayurveda auch vom guten Umgang mit Eltern, Lehrern sowie der Verantwortung, die jeder Mensch gegenüber der Umwelt und dem Göttlichen trägt. Wie erfolgreich das System in der Praxis ist, zeigt sich auch daran, dass es für rund 1,3 Milliarden Menschen in Indien Teil der medizinischen Versorgung ist.
Die Lehre von den Doshas
Im Ayurveda werden die Menschen in drei Gruppen oder Doshas aufgeteilt, die der jeweiligen Hauptkonstitution entsprechen. So zählen zarte, intelligente Menschen mit sensiblem und manchmal nervösem Verhalten zu Vatha. Energische Persönlichkeiten mit mittlerem Körperbau, die ihre Ziele aggressiv und mit scharfem Verstand verfolgen, werden Pittha zugeordnet. Kapha steht für gutmütige Naturen, die sich durch Herzlichkeit und Zuverlässigkeit auszeichnen, manchmal langsam, aber auch ausdauernd sind. Die Frage nach den Doshas, die in einem Menschen wirken, beeinflusst dann die therapeutischen Maßnahmen.
Genesung durch Rückkehr zum Gleichgewicht
Die Lehre von den Doshas bedeutet nicht, dass ein Mensch ausschließlich die Eigenschaften eines Dosha in sich trägt. Tatsächlich betrachtet das System ein Ungleichgewicht innerhalb der Doshas als Ursache für Krankheit und Leiden. Diese Balance zu erhalten oder bei Bedarf wiederherzustellen ist die Grundlage aller therapeutischen Methoden innerhalb dieser Heilkunst. So ist Ayurveda Prävention und Heilung zugleich. Die angewandten Methoden gliedern sich in drei Hauptelemente:
- Änderung des Lebensstils
Hierunter fällt die Kunst der Entspannung und Anspannung, die notwendig sein kann, um Leistungen zu vollbringen. Bei der Behandlung kommen traditionelle indische Methoden wie Yoga zum Einsatz. - Die Wahl der passenden Ernährung
Diese richtet sich nach den Doshas. So wird einer Vatha-Persönlichkeit empfohlen, das Augenmerk auf warme Speisen und Getränke zu legen, während Pittha-Personen eher kühle Nahrung empfohlen wird. Kapha-Persönlichkeiten sollten ihr Augenmerk auf stärker gewürzte Speisen richten und zurückhaltend im Umgang mit Süßem sein. - Reinigung und Entgiftung
Hier gelangen Methoden wie Schwitzbäder, Massagen und Einläufe zur Anwendung. Hinzu kommen Massagen, bei denen auf verschiedene Öle zugegriffen wird. Diese erhalten unter anderem Heilkräuter.
Die Ayurveda-Heilkunst empfiehlt sich gerade bei chronischen Beschwerden. So erzielt sie beeindruckende Erfolge bei Rückenschmerzen, Migräne, Fibromyalgie und Neurodermitis. Zudem empfiehlt sie sich bei Burn-out-Erkrankungen.